Thema Verkehrserziehung

Die Lebensformen geistig behinderter Menschen sind in der heutigen Zeit einem starken Wandel unterworfen: selbstständigere Wohnformen, konzeptionelle Veränderung der WfbM und eine größere Selbstbestimmung im Freizeitverhalten.

Wohnen bedeutet auch eine mobile Auseinandersetzung mit der näheren Umgebung, die selbstständige Bewältigung des Arbeitsweges ermöglicht eine betriebliche Integration, eine Integration im Freizeitbereich wird nur durch eine gewisse Mobilität möglich. Deswegen gehört zur gleichberechtigten Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben zwingend eine adäquate Mobilitäts- und Verkehrserziehung. Die Teilnahme am öffentlichen Verkehr ist Voraussetzung für die Mobilität im Alltag. Durch diese kann der individuelle Lebens- und Erfahrungsraum erweitert werden.

Der Unterricht, der die Schüler befähigt, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, muss eine Fülle von einzelnen Fähigkeiten und Fertigkeiten (visuelle und auditive Kompetenzen, Motorik, etc.) fördern. Besonders wichtig ist das Zusammenspiel dieser Fähigkeiten in Kombination mit Konzentration und Reaktionsfähigkeit. Verkehrssituationen müssen erfasst werden und der Schüler muss angemessen reagieren können (sozialintegrative Fähigkeiten).Um Gefahrenmomente zu verringern, muss Rücksicht auf alle Verkehrsteilnehmer genommen werden, manchmal muss auch auf eigene Vorrechte verzichtet werden.

Im Unterricht werden Schüler gefördert, die über ein „geführt werden“ nicht hinauskommen, wie auch Schüler, die den Fahrrad- oder Mofaführerschein erwerben können. Mit jedem müssen je nach individuellen Fähigkeiten die Verkehrssituationen erlebt und bewältigt werden, mit denen sie in ihrem späteren Erwachsenenleben voraussichtlich konfrontiert werden. Die Übungen finden bei Situationsbeispielen in der Schule, aber überwiegend in realen Situationen im Straßenverkehr statt. Trainiert werden muss auch die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.

Die Schüler werden in der Verkehrserziehung je nach individueller Behinderung auf ihre Rolle als Fußgänger, Mitfahrer, Radfahrer oder Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel vorbereitet und qualifiziert.

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