Wahlfächer und besondere Angebote

Mofa-Führerschein

Ein Kernthema des Unterrichts an der Schule im FiLB ist die Förderung der Mobilität der Lernenden, dazu gehört eine möglichst selbstständige Orientierung in der Öffentlichkeit, die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und die Teilnahme am Straßenverkehr zu Fuß, mit dem Fahrrad und seit dem Schuljahr 2005/2006 auch mit dem Mofa. Zur Erlangung der „Prüfbescheinigung zum Führen von Mofas“ („Mofa-Führerschein“) haben einige Lernende die Möglichkeit, im Rahmen der Wahlangebote am Mofakurs teilzunehmen, d. h. sie erlernen theoretische und praktische Inhalte, um mit einem Mofa selbstständig am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen. Im ersten Schulhalbjahr liegt der Schwerpunkt des Unterrichts auf der Vermittlung der theoretischen Inhalte. Im zweiten Halbjahr haben die Lernenden die Möglichkeit, das Fahren des Mofas praktisch zu erproben.

Busfahrtraining

Im Rahmen der sich weiter entwickelnden Inklusion wird es auch für unsere Lernenden immer wichtiger, selbstständig Ziele zu erreichen. Hier sind neben Orten der Freizeitgestaltung vor allem Praktikums- und Arbeitsplätze im Bereich des Wertkreises Gütersloh, aber auch auf dem freien Arbeitsmarkt zu nennen. Um einen solchen Arbeitsplatz wahrnehmen zu können, ist es oft eine Voraussetzung, diesen auch selbstständig zu erreichen. Das in unserer Schule angebotene Busfahrtraining setzt genau dort an. Dazu werden etwa 10-12 Lernende ausgesucht und für dieses Vorhaben fest eingeplant. Wir trauen ihnen zu, dass sie in dieser Zeit den Schritt dahingehend schaffen, sich in Zukunft selbstständig mit dem öffentlichen Nahverkehr in ihrer Umgebung im Bereich des Kreises Gütersloh zu bewegen.

Sport: klettern, reiten, schwimmen, walken, spielen …

Badminton, Basketball, Fußball … in unserem Schulkonzept nimmt die sportliche Förderung über alle Jahrgänge einen festen Raum ein. Bei vielen von unseren Lernenden sind motorische Beeinträchtigungen zu beobachten, die mit einem massiven Bewegungsdefizit einhergehen. Daher ist uns die sportliche Förderung wie auch die Hinführung zur Nutzung von Freizeitsporteinrichtungen besonders wichtig. Auf dem Außengelände der Schule gibt es Bereiche für den Pausensport: einen Fußballplatz, ein Beachvolleyballfeld, Schaukeln, einen Basketballkorb, eine Kletterwand und einen Mountainbike-Kurs im Wald. Im Innenbereich haben wir einen Rhythmik- und einen kleinen Fitnessraum eingerichtet, der von Lehrenden betreut und zu bestimmten Zeiten geöffnet wird.

Zum wöchentlichen Schwimmen dürfen wir das Schwimmbad der Michaelis-Schule nutzen. Der Transport vom FiLB aus erfolgt mit einem Bus. Klettern im Wald: Seit kurzem haben wir die Möglichkeit, Kletterseile in unseren Schulwald zu spannen und daran Mut und Abenteuerlust zu beweisen sowie das gegenseitige Helfen und Unterstützen zu üben. Das therapeutische Reiten beinhaltet vier verschiedene Bereiche, denen allen ein Förderziel zu Grunde liegt: Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen und Störungen werden durch den Kontakt zu Pferden gefördert. Die vier Bereiche sind: heilpädagogisches Reiten, heilpädagogisches Voltigieren, Reittherapie und Hippotherapie. Der Bewegungsrhythmus des Pferdes hat eine lockernde, ausgleichende und angstlösende Wirkung.

Krankengymnastik, Logopädie und Ergotherapie

Als therapeutische Ergänzung zum Schulunterricht werden Krankengymnastik, Logopädie und Ergotherapie von außenstehenden Praxen in der Schule im FiLB angeboten. Dieses wird über ärztliche Verordnungen von Krankenkassen finanziert. Zusätzlich bietet das Autismustherapiezentrum an, einzelne Lernende stundenweise therapeutisch zu begleiten.

Trainingswohnen oder Klassenfahrt

Die Schule im FiLB ist mit einer Trainingswohnung ausgestattet, die das Wohntraining für eine Gruppe von 14 Schülern und 2 Lehrern ermöglicht. In diese Wohnung ist ein geräumiger Küchen- und Hauswirtschaftsbereich integriert, der von der Projektgruppe Hauswirtschaft regelmäßig benutzt wird, auch parallel zu den Gruppen im Wohntraining. Die zunehmende Selbstständigkeit von Menschen mit geistiger Behinderung hat in Hinblick auf das eigenständige und begleitete Wohnen erhebliche Veränderungen bewirkt. Heute gibt es ein vielfältiges Angebot von Wohnformen (Einzel- und Paarwohnungen, kleine Wohngemeinschaften, Vollzeitheime), das die individuellen Bedürfnisse der Bewohner differenziert beachtet und den entsprechenden Betreuungsbedarf sicherstellt. Wenn wir unseren Erziehungsauftrag in der Förderschule für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ernst nehmen, müssen wir die Schüler auf ein Leben außerhalb des Elternhauses vorbereiten. Dieses ist in angemessener Weise in der Trainingswohnung möglich. Hier stehen die Vermittlung von Handlungskompetenzen im lebenspraktischen Bereich und das Leben in der Gemeinschaft im Vordergrund.

Für alle Klassen ist halbjährlich ein viertägiger Aufenthalt in der Trainingswohnung vorgesehen. Die Klassen 11 können im zweiten Schulhalbjahr auch alternativ eine Klassenfahrt durchführen, die Zielorte werden in der Klasse ausgewählt und von der Klassenpflegschaft beschlossen.

StArk – Strukturierte Arbeitskisten

Förderung berufsvorbereitender Kompetenzen für Jugendliche mit schwerster Behinderung

Das Konzept der Schule im FiLB sieht als einen Schwerpunkt die individuelle Vorbereitung von Jugendlichen mit Behinderung auf ein späteres Berufsleben vor. Aufgrund dieser Zielsetzung standen die Lehrkräfte oftmals vor dem Problem, eine bedarfsgerechte Unterrichtsgestaltung besonders für schwerstbehinderte, autistische und in ähnlicher Weise in ihrer Entwicklung beeinträchtigte jugendliche Schüler anzubieten. Diese Situation nahmen die Kolleginnen Kristina Wittkop, Annette Brinkrolf und der Kollege Stefan Brokamp zum Anlass, bedarfs- und altersgerechtes Material, unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse dieser Schülergruppe, zu entwickeln. Auf Grundlage des TEACCH-Konzeptes entstanden im Laufe der Zeit insgesamt 24 Arbeitskisten, die im Unterrichtsalltag erprobt und erfolgreich eingesetzt werden. Auch Kollegen anderer Schulen stehen regelmäßig vor der Schwierigkeit, ihren Schülern geeignetes Material anbieten zu können, um gezielt berufsrelevante Kompetenzen zu fördern und sie auf ein späteres Berufsleben vorzubereiten. Daher haben K. Wittkop. St. Brokamp und A. Brinkrolf in dem Praxishandbuch mit dem Titel „StArk – Strukturierte Arbeitskisten“ ihre Ideen veröffentlicht. Darin werden die bisher entwickelten Arbeitskisten in ihrem Aufbau und möglichen Einsatz im Unterricht ausführlich vorgestellt. Dieses Buch ist im August 2012 im „Persen-Verlag“ erschienen.

Mit Erscheinen des Buches wurden gleichzeitig über die Schülerfirma „eigenWerk“ der Schule im FiLB in Kooperation mit dem Wertkreis Gütersloh die entwickelten Arbeitskisten hergestellt, bestückt und vermarktet.

Bauernhof

Die Schule im FiLB kooperiert seit 2012 mit dem Gnadenschutzhof SolLuna e.V. in Rietberg-Mastholte. Auf dem Hof werden 100 alte und kranke Tiere gepflegt. Neben der Versorgung der Tiere kümmern wir uns als Gruppe um die Wartung und Instandsetzung von Zäunen, Ställen und den Gebäuden. Begleitet wird das Wahlfach von zwei Lehrkräften der Schule und zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem Verein.

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